Bei dieser Form der Aufstellungsarbeit werden sogenannte Bodenanker (beschriftete Zettel) verwendet, um das Anliegen des Klienten anschaulich zu machen und ihm die Möglichkeit zu geben, es intuitiv zu spüren und zu verstehen. Mithilfe der Bodenanker wird das innere System des Klienten im Außen sichtbar gemacht, wodurch er einen neuen Zugang zu seinen Themen findet. Der Therapeut begleitet den Klienten achtsam durch den Prozess und unterstützt ihn dabei, eigene Lösungen und Einsichten zu entwickeln.
Durch die bewusste Wahrnehmung und das Spüren der unterschiedlichen Elemente und Dynamiken, die sich im Anliegen zeigen, schult der Klient seine Selbst- und Körperwahrnehmung. Dies schafft ein tiefes Verständnis für die zugrunde liegenden Themen, fördert die emotionale Verarbeitung und eröffnet den Raum für Veränderung und Heilung.
Einzelaufstellungen bieten den Vorteil, dass sie in einem sehr geschützten Rahmen stattfinden. Der Therapeut ist der einzige, der über das Anliegen Bescheid weiß, wodurch der Klient frei und ohne äußeren Druck arbeiten kann. Diese Methode eignet sich besonders für Menschen, die sich in einer diskreten und sicheren Umgebung mit ihren Themen auseinandersetzen möchten.
Ein weiterer Vorteil der Einzelaufstellung ist die Flexibilität: Der Prozess kann jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden, falls dies für den Klienten hilfreich ist. So wird ein individueller, im eigenen Tempo gestalteter Lösungsweg ermöglicht, der den persönlichen Entwicklungsprozess optimal unterstützt.
Insgesamt ermöglicht die Einzelaufstellung eine effektive und tiefgreifende Arbeit, die Raum für Selbsterkenntnis, emotionale Klärung und nachhaltige Lösungen bietet.
In einer Gruppenaufstellung wird das Anliegen des Klienten durch Repräsentanten dargestellt. Diese Stellvertreter übernehmen symbolisch die Positionen von Menschen, Emotionen oder Aspekten des Anliegens. Durch das Feedback und die körperlichen sowie emotionalen Reaktionen der Stellvertreter werden die Zusammenhänge, Verstrickungen und Dynamiken, die dem Problem zugrunde liegen, auf lebendige Weise sichtbar gemacht. Diese Methode bietet den Vorteil, dass das Thema von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet und beleuchtet werden kann, was zu einem tieferen Verständnis der Situation führt.
Gruppenaufstellungen eignen sich besonders gut, wenn das Problem des Klienten durch mehrere Faktoren oder Personen beeinflusst wird, wie es oft in Familien-, Beziehungs- oder Arbeitsthemen der Fall ist. Zudem kann sich der Klient durch die Rückmeldungen und das Erleben der Stellvertreter besser in seiner Wahrnehmung verankern und eine stärkere emotionale Sicherheit erlangen. Die Dynamiken, die zwischen den Stellvertretern entstehen, bieten wertvolle Einsichten und ermöglichen dem Klienten, neue Lösungsansätze für sein Anliegen zu erkennen und zu integrieren.
Auch die Stellvertreter profitieren von ihrem Mitwirken in der Aufstellung. Indem sie in die Rolle eines anderen schlüpfen und die dazugehörigen körperlichen Empfindungen und emotionalen Energien spüren, können sie ähnliche Themen aus ihrem eigenen Leben erkennen und heilen. Durch das Erleben der fremden, aber oft auch eigenen Dynamiken, erhalten sie die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis und Selbstreflexion. Diese Erfahrung wirkt oft auf tiefer Ebene und unterstützt persönliche Wachstumsprozesse.
Insgesamt bietet die Gruppenaufstellung eine kraftvolle Möglichkeit, das eigene Thema aus einem ganzheitlichen Blickwinkel zu betrachten und durch die Unterstützung der Gruppe tiefgreifende Lösungen zu finden. Sie fördert nicht nur das individuelle Wachstum des Klienten, sondern auch der Stellvertreter, die aktiv am Prozess teilnehmen.